(Über-)Leben im Zwischenland - was wir von Israels Zeit in der Wüste lernen können

Bibeltext: 2. Mose 17,1-7

„Vergesst nicht, wie der Herr, euer Gott, euch vierzig Jahre lang in der Wüste umherziehen ließ! Das tat er, um euch vor Augen zu führen, dass ihr ganz auf ihn angewiesen seid, aber auch um euch auf die Probe zu stellen und zu sehen, ob ihr seinen Weisungen folgen würdet oder nicht.“ – 5.Mose 8,2

Israel befindet sich im Zwischenland. Ägypten haben sie verlassen, aber Kanaan ist noch nicht erreicht. Die Ketten der Gefangenschaft wurden gelöst, aber zu Hause angekommen sind sie noch nicht.

Die Zeit im Zwischenland ist eine harte Zeit: Da ist die Trockenheit der Wüste. Es gibt kaum etwas zu essen. Und ständig diese Ungewissheit, wie es weiter geht. Und wann. Das Volk leidet unter diesen Umständen. Es beginnt zu murren. Als sie zu Gott schreien, versorgt er sie. Dieser Kreislauf wiederholt sich; wieder und wieder.

Gott möchte Israel etwas beibringen. Eine wichtige Lektion, die sie auf ihr Leben im verheißenen Land vorbereiten soll. Er will, dass sie in ihrem Vertrauen und ihrer Beziehung zu Gott wachsen. Will, dass sie lernen dass sie von ihm abhängig sind. Und dass er für sie sorgt. Jederzeit. Eine Gewissheit, die sie dringend brauchen, wenn sie im Land der Verheißung Fuß fassen wollen. Leider verpasst Israel seine Chance. Das Volk besteht den Test Gottes nicht. Es muss eine Ehrenrunde drehen.

Auch bei uns gibt es Zeiten des Zwischenlands. Zeiten des Umbruchs, in denen wir das Gefühl haben, noch nicht richtig angekommen zu sein. Oft sind diese Zeiten eine Chance. Im Vertrauen auf Gott zu wachsen und ihn besser kennen zu lernen. Sind wir bereit, diese Chance zu ergreifen?

David Pölka